Anhui Lu - Old Qingdao

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Anhui Lu

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Allgemein


Die Anhui Lu (安徽路 Albert Straße) verläuft in Nord-Südlicher Richtung und beginnt an der Seepromenade. Im mittleren Teil befindet sich in der Mitte der Straße ein breiterer Grünstreifen, der von der Bevölkerung als Treffpunkt und Naherholungsgebiet mitten in der Stadt genutzt wird. Am Ende knickt die Straße in nordöstlicher Richtung ab.

Prinz Heinrich Wilhelm Adalbert von Preußen
(29.10.1811-6.6.1873)

 


2 Anhui Lu

Shinan District, Qingdao

Das Huaneng Hotel, ein 3 Sterne Hotel, ist in einem modernen Rundbau untergebracht. Direkt an der Ecke Anhui Lu / Taiping Lu gelegen, hat man von hier einen Blick auf die Seepromenade, bis zur Shopping-Zone in der Zhongshan Lu sind es auch nur wenige Gehminuten.

Außer dem Hotel sind in dem Haus ein Restaurant, sowie eine Bank untergebracht.

Web-Adresse: http://huanenghotelsd.chinahotel.com.cn

 
 


5 Anhui Lu / Kaiserlich-Deutsches Postamt

Shinan District, Qingdao

1901 wurde von F.H. Schmidt das Geschäftshaus der Firma Tippelskirch & Co an der Ecke Anhui Lu, Guangxi Lu und Juxian Lu auf einer Grundfläche von rund 1500 qm errichtet. Es ist ein 3 stöckiges Gebäude im gotischen Backstein-Stil aus Holz und Stein, roten Klinkern. Die weißgetünchten offenen Fensternischen und Veranden waren auffällige Kennzeichen des Gebäudes. Die Ecken des Hauses an der Anhui Lu / Guangxi Lu und Guangxi Lu / Juxian Lu wurden von identischen Ecktürmen geziert. Das jeweilige Ende des Gebäudes in der Anhui Lu bzw. Juxian Lu bildete zur Straßenfront hin ein Giebel. Zwischen den zentralen Türmen, die beide an der Guangxi Lu liegen befindet sich ein verputzter Stein-Erker, der heute die Jahreszahl der Erbauung trägt. Zeichnet sich das Dach zur Straßenfront durch eine Schräge aus, so bildet es in Richtung Innenhof ein leicht abfallendes Flachdach.

Von 1904 – 1914 war in diesem Gebäude das Kaiserlich-Deutsche Postamt untergebracht. Es war, verantwortlich für das gesamte Post- und Telegraphenwesen in der Kolonie, welches, wie in allen deutschen Kolonien üblich, nicht dem Gouvernement, sondern unmittelbar dem Reichspostamt Berlin unterstellt war. Dem Postamt in Tsingtau waren die Postagenturen in Taitungtschen, Litsun und Syfang, sowie die Posthilfsstellen im Genesungsheim Mecklenburghaus, in Taputon, Schatsykon und Tsangkau, außerdem eine Postzweigstelle in Tsingtau-Tapautau unterstellt.

Die Aufgabe des Kaiserlich-Deutschen Postamtes in Tsingtau war nicht nur der Versand von Postkarten und Briefpost, sondern auch die Übermittlung von Telegrammen, der Betrieb der Telegraphenverbindungen und des örtlichen Telefonnetzes. Die Tätigkeiten in den
Posthilfsstellen und der Postzweigstelle beschränkte sich auf den Verkauf von Postwertzeichen, sowie die Annahme und Ausgabe von Briefpost-Sendungen.

Gab es im Jahr 1901 erst 56 Telefonanschlüsse, so waren es 1914 bereits 207 Haushalte und Büros die an das öffentliche Telefonnetz angeschlossen wurden. Die oberirdisch verlegten Telefonleitungen wurden immer wieder unterbrochen. Sowohl die Telefonmasten als auch das verwendete Kupferkabel wurden regelmäßig gestohlen, so dass die Postverwaltung als Gegenmaßnahme die Bewachung dieser Leitungen einführte.

Über Seekabel war Tsingtau an das Internationale Telegraphen-Netz angeschlossen, am 4. Oktober 1900 wurde die Tsingtau-Tschifu-Verbindung und am 1. Januar 1901 die Tsingtau-Shanghai-Verbindung in Betrieb genommen. Insgesamt kostete das Verlegen dieser Kabel mit einer Gesamtlänge von 3.000 km rund 3 Millionen Reichsmark. 1901 betrug der Preis für die Übermittlung eines Wortes von Tsingtau nach Tschifu ungefähr 20 Cent eines Mexikanischen Silberdollars (2 Reichspfenning), die Kosten für ein Wort nach Europa waren 2,80 Mexikanische Silberdollar. Trotz dieser Preise wurden allein im ersten Jahr 17.780 Telegramme versandt, die Mehrzahl zwischen Tsingtau und Europa. Während des 1. Weltkrieges wurden im August 1914 die deutschen Seekabel unterbrochen.

Nach der japanischen Besatzung von Qingdao wurde 1917 ein neues Postamt in der Tangyi Lu erbaut, die meisten Aufgaben der Postverwaltung wurden hierhin verlagert.

2003 unter Denkmalschutz gestellt, wurde das Gebäude 2009 im Rahmen von Restaurierungsarbeiten nach alten Photographien weitestgehend rekonstruiert, ein Erhalt der alten Bausubstanz war nicht möglich.

Seit November 2010 ist hier das Qingdao Post- und Telekommunikations-Museum untergebracht, das erste Museum in China, dass die Geschichte von Post und Telekommunikation vereint. Die Ausstellung über die Geschichte der Chinesischen Post beginnt in der Qing-Dynastie (1644-1911) und endet in der Neuzeit.


20 Anhui Lu

Shinan District, Qingdao

 
 


21 Anhui Lu / Faber-Krankenhaus

Shinan District, Qingdao

Namenspatron für das Faber Hospital war der evangelische Missionar Dr. theol. h.c. Ernst Faber vom Allgemeinen Evangelisch-Protestantischen Missionsverein (AEPM, Weimar Mission).

Ernst Faber, am 25.4.1839 in Coburg geboren, verstarb am 26.9.1899 in Tsingtau während einer Ruhr- und Typhus Epidemie. In seinem Testament vermachte Faber sein Geldvermögen (ca. 40.-50.000 Reichsmark) dem AEPM, mit der Auflage ein Krankenhaus für Chinesen zu bauen.


1902 wurde das erste Krankenhaus, das den Namen "Faber-Hospital" erhielt eingeweiht. Es lag am Stadtrand, im Norden von Tsingtau. Bereits 1908 wurden hier 2.772 Patienten behandelt, davon 440 stationär und 2.332 ambulant. Ungefähr 1930 wurde es in "Wunsch-Hospital" umbenannt, nach dem Missionsarzt Dr. Wunsch, der 1911 in Tsingtau an Typhus gestorben war, nachdem er im Faber-Hospital chinesische Arbeiter behandelt hatte, die an Typhus erkrankt waren.

Das zweite "Faber-Krankenhaus" wurde 1907 in der Anhui Lu gebaut. Es war für Europäer bestimmt und hier wurden 1908 82 Kranke behandelt. Dieser Krankenhausneubau verringerte die Abhängigkeit der Einwohner vom Garnisonslazarett.

Heute befindet sich an dieser Stelle das Qingdao Municipal Peoples Hospital (Qingdao Dermatological Hospital und Qingdao Stomatological Hospital).

(Bild zur Verfügung gestellt von Dagmar Severin)

 
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